· 

Thailand

Am 30.11.22 geht unser Flug von Mauritius nach Bangkok. Es ist ein Übernachtflug mit Zwischenstopp auf der Insel Réunion, um 07:00h am frühen Morgen landen wir in Bangkok. Die Stadt erwacht und schon die Fahrt mit dem Taxi zu unserem Guesthouse zeigt, dass ich eine ganz andere Vorstellung von dieser Stadt hatte. Voll, laut, Smog, in Dauerschleife hupende Verkehrsteilnehmer...also eigentlich so, wie ich Asien schon erlebt habe. Nicht so Bangkok. Es ist ruhig, entspannt, entschleunigt, fast leise....wir sind überrascht. Die übliche Hektik einer Großstadt ist hier nicht spürbar. Wir biegen von der Main Road in eine Seitenstraße ab und  ... Stille... obwohl unser Guesthouse zentral in der Altstadt an einem Kanal und einem Pier liegt, den wir in den nächsten Tagen oft für unsere Trips auf den Kanalbooten durch die Wasserstraßen Bangkoks nutzen werden. Bangkok, das Venedig Asiens. 

Gegenüber unseres Guesthouses, das übrigens ganz entzückend ist, liegt eine große Tempelanlage und ein großer Blumen-Markt, wechselt man dann die Kanalseite öffnet sich ein großer Fisch- und Gemüsemarkt. Unser Ausblick aus dem Zimmer ist fantastisch. Wir fühlen uns sofort wohl und haben große Lust die Gegend zu erkunden. Wir schlendern über den Markt, trinken Kaffee am Pier, dazu gibt es eine Riesenportion Obst. Sehr erfrischend. Wir beobachten das Treiben auf dem Kanal, der voller Fische und Wasserschlangen ist. Auch kleine Krokodile bekommen wir in den nächsten Tagen zu sehen. Reinfallen möchte man hier nicht.😧

Alles wirkt gemütlich. Wir saugen die Stadt in uns auf und lassen sie wirken. 

Am Abend und nach einem Nachmittagsschläfchen in unserem geschmackvoll eingerichtetem Zimmer, einem Pläuschchen mit Phil unserem Host, begeben wir uns auf einen in der Nähe gelegenen Nachtmarkt, den Khao San Markt, die in Bangkok sehr häufig und verbreitet sind. Die Tagesmärkte schließen dann und auf den Nachtmärkten, wechseln sich Streetfoodmeilen, Klamottenstände, Bars, Restaurants und Live-Bands ab. Von Rock bis Blues ist alles dabei. Es herrscht reges Treiben. 

Wir futtern uns an den Streetfood Ständen mit Leckereien wie Pad Thai Nudeln, gebratenem Chicken, frischem Fisch und Pfannkuchen durch. In einer Bar lassen wir uns jeder ein Singha Bier schmecken. Es ist malzig und leicht. Wir beenden den Tag, satt und müde fallen wir in unser Bett. 

 

In den nächsten 3 Tagen, bestaunen wir eine der größten Tempelanlagen in Bangkok, den Grand Palace. Wir könnten hier Monate nur Tempel besuchen und würden nicht fertig werden, also konzentrieren wir uns auf den für uns Interessantesten und verbringen den ganzen Tag dort. Die unterschiedlichen kleinen bis großen Tempel glitzern prächtig. Alles ist mit Mosaiksteinchen, Jade, Blattgold und Perlmutt verziert. 

Wir besuchen The Artist House, eine Künstlergemeinde im noch urtümlichen Bangkok, liegend an kleinen entzückenden Wasserkanälen mit überhängenden bunten Blumen, Pflanzen und bunten Häuschen. Bemerkenswert wie kreativ die Community hier unterwegs ist. Ich erwerbe ein wunderschönes, handgefertigtes Armband, Lutz würde gern eines der handgemalten Bilder mitnehmen aber wir sind durch unsere Rucksäcke mit dem Gepäck limitiert. 

Den großen Kanal befahren wir bis zur Endstation und wieder zurück, denn Bangkok vom Wasser aus zu erleben ist glanzvoll. Das Verkehrsnetz in Bangkok ist sehr übersichtlich, von Bussen über Metro und Sky Train, Taxen und Tuk Tuks ist alles dabei. Die Tuk Tuks sind hier im Gegensatz zu den anderen Verkehrsmitteln sehr viel teurer. Am Günstigsten ist der Bus mit ca. 0,40€ für 10 Haltestellen, gefolgt von Metro mit umgerechnet ca. 1,16€ für ein paar Stationen. Taxen liegen preislich bei ca. 2,50-3,00€ in der Innenstadt. Die Kosten für eine TUK TUK Fahrt in der Innenstadt belaufen sich auf ca. 40€ und ist immer mit Mogelei verbunden. Für Einheimische ist es natürlich viel günstiger. Taxen müssen mit Taxameter fahren, sollte man an ein Taxi ohne eingeschaltetes Taxameter geraten ist es unseriös und es empfiehlt sich sofort wieder auszusteigen. Haben wir so erlebt. Wir haben uns vor unserer Reise nach Bangkok dementsprechend informiert und waren vorbereitet. 

Einen weiteren Nachtmarkt im nördlichen Bangkok machen wir unsicher und frönen auch hier der Essenslust, erfreuen uns auch hier an dem fröhlichen Treiben um uns herum. Auf dem Rückweg in unsere Unterkunft, kehren wir noch in eine Blues Bar mit Live Musik, exzellente Musiker. Europäer, respektive Kanadier und Engländer begegnen uns hier. Wir haben einen wunderbaren, tropischen Abend.🍹

 

Unsere Art des Reisens besteht darin, uns vor Ort unsere Reiseroute abzustecken, um möglichst flexibel zu bleiben, dennoch recherchiere ich im Vorwege, die Landesüblichkeiten. Mittlerweile bin ich dahingehend schon sehr routiniert, denn es gibt tausende von Reiseblogseiten aber die zu erkennen, die herausstellen, was für uns wichtig ist, nämlich eher abseits der ausgetretenen, üblichen touristischen Pfade und Sehenswürdigkeiten unterwegs zu sein, sind sehr viel seltener. Reisen ist Arbeit, von der Recherche über die Planung und Organisation benötigt es Zeit, die man ja aber mit Reisen verbringen möchte, somit habe ich gelernt, mich bei der Recherche auf Wesentliches (z.B. Europäer, die eine Zeitlang im Land gelebt haben) zu konzentrieren. 

 

Den Blog schreibe ich gerade im Bus auf dem Weg in den Nordwesten Thailands, nahe der Grenze zu Myanmar. Dort ist Sangkhlaburi unser nächster Anlaufpunkt. Wir haben ca. 7 Stunden Fahrt vor uns, sind um 05h aufgestanden, um den Bus um 07h vom Nord Bus Terminal in Bangkok zu nehmen. Wir haben heute Morgen manuell und händisch die Fahrkarten besorgt, da für diese Bustour (Direktfahrt) keine Onlinebuchung möglich ist. 

 

Thailands Nordwesten

Sangkhlaburi

 

Der Bus setzt uns mitten auf dem Markt in Sangkhlaburi ab. Nach 6,5 stündiger Fahrt trinken wir in einem kleinen Thai Café einen Kaffee und machen uns mit unseren Rucksäcken bepackt auf unseren Weg zur Unterkunft, die wir vorher online gebucht haben. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen haben, gehen wir zurück in die Stadt, um rauszufinden wo wir einen Motorroller mieten können, da wir einige Sehenswürdigkeiten im Umkreis von 25km-30km erkunden möchten.

Mit den üblichen Händen, Füßen und Google Übersetzungen finden wir zügig heraus, was wir wissen möchten und landen im P. Guesthouse Resort, das super schön an einem riesigen Stausee liegt, einen traumhaften Ausblick hat und Motorroller vermietet. Wir verweilen ob der Aussicht dort noch ein Weilchen, der Chef vom Dienst bietet uns an, wir können jederzeit zum Schwimmen vorbeischauen, Kanus hätte er auch zu vermieten und wenn wir uns Essen vom Markt holen, dürften wir auch auf der Terrasse mit dem Wahnsinnsausblick essen. Die Küche des Guesthouses hat momentan no service. So süß wie unsere Unterkunft ist, mit dem Guesthouse kann sie nicht mithalten und wir überlegen uns , dass wir zukünftig nur eine Nacht buchen und uns dann vor Ort nochmal genauer umschauen. In Thailand gibt es an jeder Ecke Unterkünfte, natürlich mit unterschiedlichen Preisniveaus und Standards.

Wir brausen mit dem Motorroller davon und erkunden als erstes die Gegend rund um die Saphan Mon Brücke, die mit zu einer der längsten Holzbrücken der Welt zählt, die händisch erbaut wurde. Sie wirkt relativ chaotisch mit Baumstämmen zusammengeschustert und darf nach mehrmaligen Einbrechens nur mehr zu Fuß überquert werden. Die Brücke ist ein traditioneller Handelsweg zwischen Thailand und den Bergvölkern Mon und Karen. Hier in den Bergvölkerdörfern kann man noch entzückende Bambushütten bestaunen. In den 4 Tagen, die wir hier verbringen, genießen wir eine wunderbare, gemütliche, ruhige, die Stimmung, die vor allen Dingen am Abend sehr besonders ist. Überall brennen kleine Lichter, die Menschen sitzen in Gruppen zusammen an Tischen, um das typische thailändische Fondue gemeinsam einzunehmen, es wird sich angenehm leise unterhalten, das Leben findet draußen statt. Ausländischen Touristen wie uns wird man hier selten begegnen, es ist eher eine Ecke der Locals und wird von thailändischen Touristen gut besucht. Einer der Gründe warum wir hier sind. In den nächsten Tagen besuchen wir den Wat Wang Wirekam Tempel, der Erbauer Phara Uttama, mittlerweile verstorben, wurde gleichermaßen von thailändischen Buddhisten, Burmesen und den Bergvölkern verehrt. Des Weiteren fahren wir zum Drei Pegoden Pass, der die heutige Grenze zu Myanmar beschreibt. Die Grenze darf nur mit einem Tagesvisum überquert werden, allerdings ist das für Ausländer nur selten erlaubt. Die 3 kleinen Pagoden dienen als Mahnmal und erinnern an die thai-burmesische Kriegsvergangenheit zur Ayutthaya Epoche. Das damalige Siam wurde häufig von Burmesen besetzt, überfallen und letztlich wurde dann auch die siamesische Hauptstadt Ayutthaya zerstört.

10km vom Pagoden Pass entfernt befindet sich der Takian Thong Wasserfall, der als absoluter Geheimtipp gilt und auf unserem Weg durch den Dschungel zum Wasserfall, sind und bleiben wir die einzigen Wanderer.

An unserem letzten Tag mieten wir uns ein 2er Kajak und machen uns auf den Weg zur versunkenen Tempelstadt. Einst wurden am Zusammenfluss, 3er kleinerer Flüsse eine Tempelanlage mit dazugehörigen Pavillons erbaut. 1984 wurden diese, nach Neuerbauung des Tempels auf einer in der Nähe liegenden Anhöhe und der Erbauung eines Damms von den Elektrizitätswerken geflutet. Man kann heute noch die aus dem Wasser ragenden Ruinen per Boot besichtigen und in der Trockenzeit zwischen März und Juni, erscheint fast die gesamte Unterwasserstadt an der Oberfläche. Wir gondeln zwischen den Ruinen herum und erfreuen uns an dieser alten heiligen Stätte.

Thailands Norden

Chiang Mai (Rose des Nordens)

 

Am 09.12. fahren wir mit einem Mini Bus zurück nach Kanchanaburi, um von dort den Zug nach Bangkok zu nehmen Es gibt leider keine Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel vom Westen in den Norden.

Wir sind von morgens 10h bis ca. 19h unterwegs. Ein Zimmer in Bangkok buchen wir von unterwegs in der Nähe des Bahnhofs/Norden Bangkok. Der Plan ist am Samstag oder spätestens am Sonntag morgens den Zug von Bangkok nach Chiang Mai in den Norden zu nehmen. Er fährt 1 x täglich, ansonsten nur nachts. So sehr wir uns bemühen, es sind weder Tickets online, noch am Bahnhof zu bekommen. Der Zug ist an beiden Tagen ausgebucht. Nicht zu fassen aber nicht zu ändern. Schweren Herzens buchen wir einen Flug für Sonntag nach Chiang Mai, wir sind dann zwar nur 1 Stunde unterwegs aber wir sehen eben nichts auf der Strecke, außerdem hatte ich mich sehr auf diese Zugfahrt gefreut. Es soll nicht sein.

 

Wir kommen mittags in Chiang Mai an, haben somit noch den halben Tag für Erkundungen und das Mieten eines Motorollers. Außerdem nehmen wir natürlich das Highlight der Woche mit. Sonntag abends ist Nachtmarkt in der Altstadt und das direkt vor unserer Unterkunft. Liebe Güte, wir futtern was das Zeug hält, denn hier gibt es die typisch nordischen Thaispezialitäten. 

Chiang Mia ist die größte Stadt im Norden Thailands. Die Stadt wird auch liebevoll als die "Rose des Nordens" bezeichnet, nicht nur auf Grund der schönen Lage, umgeben von Bergen ist sie auch das Zentrum des alten Lanna Königreichs und für ihr außergewöhnliches Kunsthandwerk bekannt. Die historische Altstadt in der wir auch unsere Unterkunft gebucht haben, ist von einem Graben und einer Stadtmauer umgeben, 4 Tore führen zur Altstadt und allein hier gibt 30 Tempel. Ich glaube in der ganzen Region stehen um die 200 Tempel, einer prunkvoller als der andere. Das Klima und die Natur hier oben haben eine Menge zu bieten, unter anderem natürlich auch den ein oder anderen Dschungel Trail zu zahlreichen Wasserfällen. Wir konzentrieren uns hier auf Empfehlungen anderer Reisender, die eher so wie wir, an untouristischen Sehenswürdigkeiten interessiert sind. 

Am nächsten Tag düsen wir mit dem Motorroller durch Chiang Mai, die Stadt ist riesig und wir benötigen in jede Richtung, 1 Stunde aus der Stadt hinaus. Wir haben uns für diesen Tag für den unterirdischen Waldtempel Umong und ein Schutz- und Rettungscamp für Elefanten entschieden. 

Der Wat Umong ist kein pompöser Tempel, eher ein Idyll im schattigen Wald mit überwachsenen Buddha-Köpfen und einer bewucherten Stupa. Ein Teil des Tempels liegt unter der Erde. Die Natur steht hier eindeutig im Vordergrund, es gibt viel Wald, Mönche, Hunde, Hühner und Truthähne. Die dazugehörige Parkanlage bietet einen großen See mit solarbetriebenen Wasserrädern. Im Wasser tummeln sich Schildkröten und Riesen Karpfen. Nachdem wir auf den Pfaden Buddhas gewandelt sind, freuen wir uns auf den Badespaß mit den Elefanten. Wir wissen noch nicht was uns erwartet aber wir haben so unsere Vorstellungen.

Der Lanna Kingdom Elephant Santuary beherbergt 5 Elefanten, die zu einem Rettungsprogramm gehören. Sie haben eine unschöne Vergangenheit und wurden aus Touristen-Attraktionsparks und Shows geholt. Dort wurden sie unter Anwendung von Gewalt dressiert.

Es gibt mittlerweile einige dieser Schutzcamps in Thailand. 

Jeder hat die Möglichkeit, gegen eine Spende, denn die Schutzcamps werde u.a. durch Sponsoring finanziert, einen halben Tag mit den Elefanten zu verbringen. Du erfährst in Vorträgen etwas zum Schutzprogramm, du darfst die Elefanten füttern, mit ihnen baden und spazieren gehen. Es sind immer 2 Pfleger anwesend, die mit einfachen verbalen Anweisungen für einen harmonischen Ablauf sorgen. Den größten Spaß haben wir beim Schlammbaden. man muss sich allerdings ein wenig vorsehen, denn die Elefanten haben mindestens genauso viel Spaß daran, sich im Schlamm zu wälzen.

Außerdem lieben Elefanten Bananen, sobald sie dich mit einem Korb sehen, stupsen sie dich um Aufmerksamkeit heischend mit ihren Rüsseln von allen Seiten an. Großartige Tiere!😍Glücklich und erschöpft vom Toben mit den sanften Riesen, bekommen wir noch Snacks und leckeres Pad Thai serviert. Wie toll! Damit haben wir gar nicht gerechnet.

Den darauffolgenden halben Tag verbringen wir auf der Polizeistation.😧...das war natürlich nicht der Plan, eigentlich wollten wir früh los zum Doi Suthep Nationalpark, vor den Toren Chiang Mai´s, um dort das ein und andere Naturhighlight zu erforschen. Als wir vom frühstücken kommen, sehen wir schon von weitem, dass unser Motorroller einen Strafzettel hat und zusätzlich mit einer Kette verschlossen ist. Na super, wir stehen im Parkverbot, dass durch eine rotblaue Linie am Fußweg markiert ist, hat natürlich keiner von uns gesehen, da uns diese Art des Parkverbots unbekannt ist....Lutz hat Glück, ein Mitarbeiter unserer Unterkunft kümmert sich umgehend, telefoniert und fährt Lutz zur nächsten Polizeistation, um den Roller für umgerechnet 13€ auszulösen. Es kostet uns ca. 1, 5 Stunden. Um die Mittagszeit kommen wir endlich los. Wir sind ca. 45 Minuten unterwegs, als uns kurz vor Stadtausgang die Polizei anhält. Allgemeine Verkehrskontrolle. Führerschein und Passport bitte. Lutz zeigt eine Farbkopie seines Führerscheins und seinen Ausweis. Der Kollege weist uns darauf hin, dass Ausländer in Thailand nur mit einem internationalen Führerschein fahren dürfen. Er verpasst uns ein Ticket im Wert von ca. 14€, dass wir bis 17h bei derselben Polizeistation bezahlen müssen, bei der Lutz bereits am Vormittag war. Entnervt machen wir uns auf einen halbstündigen Weg zurück und verlieren eine weitere Stunde. Es gibt so Tage..............🙄 Gegen 14.30h sind wir dann endlich im Nationalpark. Unsere Tour habe ich mittlerweile auf 3 Stunden eingekürzt. Für den Trail benötigen wir ca. 2,5 Stunden, nur längere Aufenthalte an den Wasserfällen können wir uns nicht erlauben, da wir vor Sonnenuntergang zurück sein müssen. Und tatsächlich wird es zeitlich sehr knapp aber wir schaffen es rechtzeitig zur Dämmerung durch den Dschungel zurück. Da wir das Tempo relativ hoch halten müssen, sind wir beide ziemlich k.o.. Wir lassen den Tag in einem gemütlichen kleinen Restaurant bei uns die Ecke in der Altstadt ausklingen und gönnen uns anschließend noch eine Fußmassage. 

Eine sehr große Besonderheit für uns in Thailand. An jeder Ecke kann man spontan unterschiedliche Massagen buchen und das den thailändischen Preisen angepasst für ca. 10€-20€. Dazu, wenn man mag, auch Pedi- und Maniküre. 

Der Tag danach beginnt für uns sehr viel entspannter. Wir gehen in ein Thai Café um die Ecke, anschließend schwingen wir uns auf den Roller und brausen ca. 45 min in südlicher Richtung zum Tempel Wat Pa Dara Phirom, der ein absoluter Geheimtipp ist. Wir werden nicht enttäuscht, es ist die schönste Tempelanlage die wir bisher gesehen haben. Sie besteht aus mehreren Gebäuden, die alle sehr exotisch und glanzvoll sind. Es gibt unterschiedliche Buddhas und Skulpturen. Mönche sehen wir hier nicht, sie haben sich wohl zurückgezogen, sind in der Meditation oder im Retreat. Dafür gibt es hier auch so gut wie kaum Touristen. Eine tolle Empfehlung wie wir finden. 2 Stunden nehmen wir uns Zeit, genießen die Stille und Aura dieses Ortes. Danach fahren wir weiter zum Mae Sa Wasserfall, der sich wunderschön angelegt über mehrere Cascaden, einen Dschungelhang hochwindet. Ein wunderbarer Trail an dessen Ende wir auf den sonnenbeschienenen Felsen, ein kleines Nachmittagsschläfchen einlegen.

 

Morgen bringen wir den Motorroller zurück und holen uns unser Mietauto ab, dass wir für die nächsten 6 Tage für unsere Weiterreise in den tiefen Norden benötigen, um flexibel und unabhängig von Tourenanbietern zu bleiben.

 

Chiang Dao

 

Ich freu mich, endlich kann ich mal wieder Autofahren! Aufgepasst .....in Thailand ist Linksverkehr aber kein Problem, innerhalb von 3 Minuten habe ich mich angepasst. Los geht es in das kleine aber feine und charmante Städtchen Chiang Dao, Country Side in den Bergen, ca. 1,5 Stunden Autofahrt weiter in den Norden. 

Wir erkunden die spannenden Höhlen in Chiang Dao. Die ersten beiden Höhlen sind beleuchtet und man kann sie alleine erkunden. Es gibt aber noch weitere Höhlen, tiefer im Berginneren für die man sich einen Guide vor Ort nimmt, der dann auch eine Lampe dabei hat, was sich als äußerst wichtig herauskristallisiert, denn es ist tiefschwarze Nacht in den Höhlen. Wir klettern aufmerksam herum, teilweise sind die Höhleneingänge so klein, dass wir hindurch krabbeln müssen. Die Dame die uns führt kommt aus der Bergregion um Chiang Dao und macht das Führen von Touristen ehrenamtlich. Wir entdecken große Stalagmiten und Stalaktiten und viele andere faszinierenden Gebilde. 

Chiang Dao ist nach dem Trubel in Chiang Mai eine echte Erholung und wir fühlen uns auch in unserer Unterkunft, einem Resort, dass Bungalows aus Teakholz vermietet und das typische Thai-Haus präsentiert, sehr wohl. Ganz entzückend ist auch der Garten in abendlicher Stimmung. 

Am nächsten Tag leiht uns der Resortleiter, 2 seiner Mountainbikes aus eigenem Bestand. Zwischendurch haben wir noch unseren Nachbarn Geoff kennengelernt, gebürtiger Australier, in den USA lebend und 8 Monate im Jahr mit seinem Touren-Fahrrad on tour. immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Menschen reisen und was für Geschichten dahinter stehen. Wir laden Geoff ein uns auf unserer Mountainbike Tour zu begleiten und wir haben einen total schönen und abenteuerlichen Tag zu dritt. Die Räder bringen uns in ungeahnte Berggegenden, wir lernen einen Mönch kennen, der uns über eine Buddha-Baustelle führt, an der seit 10 Jahren gebaut wird und das Ende unserer Tour aalen wir uns in den heißen Quellen am Fluss in einem Wald, die eher bei den Locals bekannt sind. Traumhaft.

Am Abend probieren wir in dem kleinen charmanten Dörfchen, endlich den Hot Pot, mit dem wir so lange geliebäugelt haben. Das thailändische Hot Pot ist eine Variante des asiatischen Fondues. Der Feuertopf besteht aus einem großen Suppentopf mit integrierter Grillfläche in der Mitte des Topfes.  Die Grillfläche wird mit Holzkohle beheizt. Frisches Gemüse wird in die köchelnde Brühe gegeben, während zeitgleich Fleisch und Fisch in der Mitte gegrillt wird. Mega lecker und gemütlich, denn wir sitzen ca. 2 Stunden zusammen und genießen dieses traditionelle Essen zwischen den Einheimischen. 

 

Das Goldene Dreieck

 

Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Geoff und den Mitarbeitern des Resorts und setzen unsere Reise in den Norden fort. Unterwegs halten wir an unterschiedlichen Aussichtspunkten in den Bergen, trinken einen Oolong Tee auf einer Teeplantage und buchen uns in einen kleinen Bauernhof zwischen den Reisfeldern an einem kleinen Fluss ein. Der Weg dorthin ist abenteuerlich und führt uns durch kleine Gassen in einem winzigen Örtchen. Unser Zimmer ist einfach, schlicht aber detailliert liebevoll eingerichtet. Das ganze Farmstay fühlt sich an wie Zuhause. Am nächsten Morgen brühen wir uns einen  selbst angebauten Kaffee am Tresen im Garten auf, klönen mit einer norwegischen Studentin, die mit ihrem Freund für die Festtage aus dem Süden Thailands hier hoch gekommen ist, um dem trubeligen Inselleben ein wenig zu entfliehen. Wie sich rausstellt, leben beide schon einige Zeit in Thailand. Er ist digitaler Nomade, sie studiert online an einer Osloer Universität. Wir unterhalten uns so angeregt, dass wir vergessen uns vorzustellen und wir abreisen ohne ihre Namen zu kennen. 🤓Wir unternehmen noch einen Spaziergang durch die Reisfelder, genießen den Blick auf die Berge und freuen auf das "Goldene Dreieck" Myanmar, Laos und Thailand, am Mekong River, dass wir als nächstes Ziel ansteuern. Viele von euch werden schon davon gehört haben, denn das Golden Triangle war viele Jahre, der Opium Handelsweg zwischen den 3 Ländern. Das Opium wurde von den Bauern in den Bergen angebaut. Die Bergvölker sind unter dem Namen Hill Tribes bekannt und bestehen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen, die in den Hochgebirgen Nord-und Westthailands ansässig sind.  In den 70ziger Jahren wurden sie unter dem Verdacht des Kommunismus verfolgt, heutzutage werden ihre Dörfer von Tourenanbietern benutzt, um Touristen ihre Lebensart nahe zu bringen. Wir besuchen das Opium Museum und dessen Geschichte. 

Geoff hat uns eine tolle Hotelempfehlung in Chiang Kong, direkt am Mekong Fluss gegeben, ein bisschen exklusiver als unsere bisherigen, eher simplen Unterkünfte aber auch das darf mal sein. Mit Pool, es wird sich jedoch herausstellen, dass wir ihn nicht nutzen, da es einfach zu kühl ist. Die Temperaturen gehen hier nachts bis auf 10 Grad runter und am Tag sind es angenehme 20 Grad. Der Ausblick ist jedoch sensationell.

Nachdem wir bis spät in der Nacht das Endspiel der WM 2022, Argentinien gegen Frankreich schauen, schlafen wir heute länger und müssen uns beeilen, dass wir noch Frühstück bekommen. 😁... was für ein Luxus, sonst suchen wir uns in der Regel, kleine Cafés im Umkreis unserer Unterkünfte, was auch sehr nett ist und wir so schon wirklich süße Lokalitäten entdeckt haben. Gemütlich machen wir uns auf den Weg in einen nächstliegenden Nationalpark, umrunden zur Hälfte einen Stausee, in einem gefühlt mitteleuropäischem Wald. Dschungel-Feeling kommt hier nicht auf, das Klima ist eher untropisch. Am Ende landen wir auf einer Kautschuk-Plantage und ich füttere die Babyhunde mit Bananen. 😍

Auf dem Rückweg zum Hotel schauen wir uns noch einen Tempel an, der direkt oberhalb des Mekongs auf einem Hügel liegt und uns mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Wir haben das Vergnügen, Einheimische bei einem traditionellen, buddhistischem Ritual zur Segnung direkt am Fluss zu beobachten. 

 

Unsere Zeit im Norden neigt sich dem Ende. Auf dem Rückweg nach Chiang Mai, von wo aus unser Flug nach Phuket am 21.12.2022 gehen wird, besuchen wir noch einen meiner Herzenswünsche, den weißen Tempel. Der ist so außergewöhnlich, dass ich vor Schönheit nicht weiß wohin. Man fühlt sich wie in einem Märchen von Walt Disneys Eisprinzessin. Ein  traumhafter Palast in weiß mit silbern glitzernden Elementen. Ich habe richtig weiche Knie, stamme ich doch direkt von den Elstern ab. 😉...ich liebe alles was glitzert, ein Übertragung meiner Großmutter mütterlicherseits. 😍

Ich gehe auf die Toilette aus Gold und fühle mich...hach...ich werde in diesem Leben nicht mehr erleuchtet, hänge ich doch zu sehr an weltlichen Dingen. 📿

Wir folgen in Chiang Mai noch einer Restaurantempfehlung einer Reisebekanntschaft und sind begeistert. Am nächsten Morgen fliegen wir nach Phuket in den Süden Thailands. Auf der Insel Kho Yao Yai werden wir unsere Weihnachtstage 2022 verbringen.

 

Thailands Süden

Kho Yao Yai 

 

Wir landen am 21.12.22 in Phuket. Von dort geht es weiter mit dem Boot auf die Insel Kho Yao Yai, wo wir uns in einem Strand Resort über die Weihnachtsstage eingebucht haben. Traumhaft schön am Strand gelegen, in kleinen typischen Thaihäuschen ist die Anlage ruhig und gemütlich/urig in Teakholz gestaltet. Nachdem wir uns am ersten Tag mit Baden & Sonnen am Strand und Pool vergnügt und einen ersten langen Strandspaziergang gemacht haben, mieten wir uns einen Motorroller in der Anlage und erkunden die Insel. Schade, dass es keine Fahrräder gibt. Fahrräder bekommt man in den großen Städten oder touristischen Orten aber es ist in Thailand eher üblich Motorroller zu mieten. Die Insel ist klein und und eher untouristisch. Wer hierher kommt, der möchte eher abseits, entspannt und ruhig Urlaub machen. Ich denke in 1,5 Stunden kann man die Insel gemütlich umrunden. Wir fahren mal hier und da in abgeschiedene Feld- oder Waldwege hinein, kommen an einsame Mini-Strände, erwandern Kautschukwälder, die in Thailand äußerst zahlreich vorhanden sind. Es verstärkt sich der Eindruck, durch einen mitteleuropäischen Wald zu spazieren, es ist so gar nicht wie im Dschungel.

Kurz am Rande sei erwähnt, dass Naturkautschuk auf Grund seiner hohen Resistenz weltweit sehr beliebt und für Thailand und Indonesien eine der wichtigsten Einnahmequellen ist. Um Kautschukwälder anzubauen, müssen hier Naturwälder weichen, was natürlich große ökologische Herausforderungen mit sich bringt. 

Am 23.12. stoßen unsere Freunde mit denen wir bereits auf Mauritius waren zu uns auf die Insel. Wir wollen Weihnachten gemeinsam verbringen, Ich schreibe hier extra nicht zelebrieren, denn weihnachtliche Stimmung in den Tropen kommt eher nicht auf. Finde ich auch nicht weiter tragisch, denn die Familie und Lieben sind ja eh weit weg. Wir genießen ein wunderschönes Weihnachtsdinner am Strand mit anderen Europäern. Wobei wir herausfinden, die eine Gruppe sind Belgier, die anderen Deutsche. Alle weiteren Gäste, wie Engländer, Russen und Amerikaner, feiern Weihnachten erst am 25.12. Lustig, denn so feiern wir 2 x Weihnachten. Dieses mal mit Weihnachtsmusik, denn der Heilige Abend ist auf dieser von 90% muslimisch geprägten Insel nicht bekannt. 

Weihnachten mal anders, wir freuen uns.

 

Khao Lak

 

Am 2ten Weihnachtstag verabschieden wir uns von unseren Freunden, sie wollen ein paar Tage in Phuket verbringen, bevor sie sich auf in den Norden Thailands machen, wir wollen nun den Südwesten Thailands mit seinen gigantischen Regenwäldern erobern. Khao Lak ist aber nicht nur bekannt wegen der üppigen Natur drumherum, sondern auch für die wunderschönen Sandstrände mit türkisblauem Wasser. Wir haben uns über Arbnb ein Thaihaus einer thailändischen Familie gebucht, abseits des touristischen Zentrums von Khao Lak, am Dschungelrand. Es ist ruhig, ausschließlich Dschungellärm von uns vermeintlich unbekannten Tieren, am Morgen krakeelen die Papageien in den Palmen vorm Haus, das unglaublich beeindruckend und wunderschön gebaut ist mit seinen Schnitzereien. Es bedarf eines großen Aufwandes, diese aus Teakholz gebauten Häuser in Stand zu halten, vor allen Dingen die Holzwürmer fernzuhalten. Einer der Gründe, warum es gerade in den Städten, nicht mehr so viele gibt. Auf den Inseln ist der Baustil noch traditioneller. 

Das Zentrum von Khao Lak ist mit Touristen gepflastert, viele Deutsche und Franzosen, die hier über die Weihnachts- und Neujahrszeit Urlaub machen. Tatsächlich ein wenig zu verstehen, denn die Resorts sind äußerst ansprechend, im traditionellen Stil erbaut, keine hässlichen großen Hotelanlagen und viele kleine thailändische Spezialitäten Restaurants und kleine Bars, die sich abwechseln. Zudem ist Thailand zu vielen anderen Ländern dieser Welt relativ günstig, gerade für Familien. Uns reichen allerdings mal 2 - 3 Abende an solch belebten Orten.

Wir erwandern einen Dschungel-Trail und werden am Ende mit einem traumhaften, wenig besuchten Strand belohnt, da es sicher für einige ein wenig Mühe macht, dorthin zu gelangen. Toll für uns, wir toben durchs Wasser, entspannen und lesen nach unserer Tour. 

Wir haben eine grandiose Gastgeberin, sie hat uns einen Motorroller vor die Tür gestellt, Mountainbikes ihrer Eltern besorgt und uns eine Inseltour gebucht. Sie bekommt als Thailänderin natürlich ganz andere Preise als wir. Wir sind ganz begeistert auch wenn das bedeutet, mal einen Tag mit anderen Urlaubern zu verbringen, das Angebot zu dem Similan-Inseln mit Schnorcheln, incl. Essen ist zu verlockend. Dort allein hinzukommen ist nicht nur teuer, sondern auch sehr aufwendig. Die Similan-Inseln sind eine aus 9 Inseln bestehende Gruppe in der Andamanensee vor der Provinz Phang Nga, wo wir uns gerade befinden.

So aber heute wollen wir in den Bergen eines Nationalparks Mountainbiken und einen Wasserfall, der sich über 5 Cascaden erstreckt, erkunden.

Es ist 10 Uhr vorbei und ich muss mich noch fertig machen.....uuuuaaaaaah. 

Ich bin müde, total k.o. aber glücklich....waren heute ca. 35km unterwegs mit 2 stündiger Kletterwanderung zum Wasserfall. 

Morgens um 06:30h klingelt der Wecker....oh man, was für eine ungastliche Zeit aber wir müssen um 08h am Pier sein, um das Boot zu den Inseln zu nehmen und benötigen mit dem Motorroller ca. 30 Minuten bis zum Ableger.

Wir verbringen einen interessanten Tag auf den Inseln, mit Traumstränden und großartigem Schnorchel Gebiet, in dem sich alle bunten Fische dieser Welt tummeln, auch Nemo. die auch Nationalpark sind. Wir haben sogar eine Moräne und auch Delphine sehen können, die zufällig in der Gegend waren. An Land begegnet uns ein Waran. Die Inseln sind unbewohnt, aus diesem Grund findet man dort noch eine reichhaltige Flora und Fauna. Das Meer um die Inseln herum gilt zum Schnorcheln und Tauchen als eines der schönsten Reviere weltweit.

 

An unserem 2ten Tag in Khao Lak, haben wir u.a. das Tsunami Memorial Museum besucht. Ich möchte es den hier Lesenden nicht vorenthalten, viele werden sich noch an eine der größten Naturkatastrophen erinnern, den Tsunami am 26.12.2004. 

Zusammengefasst, am 26.12.2004 um 08:00 Uhr Ortszeit in Thailand lösen 3 ineinander verhakende Ozeanplatten, ein unterseeisches Erdbeben vor Sumatra aus. Mit einer Stärke von 9,1 ist es das drittstärkste je aufgezeichnete Beben. Eine Reihe von verheerenden Tsunamis werden ausgelöst, jedoch nicht zeitgleich. Ca. 10:00 Uhr Ortszeit, also 3 Stunden nach dem Beben, treffen 2, 10 - 20m hohe Wellen die Küsten von Khao Lak und Phuket. Es sterben nicht nur sehr viele Einheimische, auch Europäer, die hier ihren Weihnachtsurlaub verbringen. 

Allein in Indonesien sterben rund 165.000 Menschen. In Sri Lanka, Thailand und Indien weitere Zehntausende Menschen. Etwa 2000 Ausländer verlieren ihr Leben in den Fluten, davon die Hälfte Deutsche und Schweden. Die heutige Zahl der Todesopfer wird auf ca. 230.00 Menschen geschätzt. 1,7 Millionen Küstenbewohner um den indischen Ozean werden obdachlos.

Die Bilder sind sehr einprägend und die Geschichte sehr einfühlsam erzählt. Wir benötigen ein paar Momente der Stille, die Bilder berühren sehr. Diese Katastrophe ist außergewöhnlich gut dokumentiert, da viele Urlauber eine Video-oder Digitalkamera dabei hatten. 

Als ich mit meinem Sohn im Jahre 2007 Sri Lanka besuchte, waren wir u. a. an der Ostküste Sri Lankas, die mit am schlimmsten von dieser Katastrophe betroffen war und auch 3 Jahre später noch absolut verwüstet und nur bis zu einem bestimmten Punkt frei gegeben war, da es noch keinen Wiederaufbau der Straßen und der Gegend dort gab.

Ob so einer Katastrophe erinnere ich mich immer wieder daran, wie klein wir Menschlein doch sind. Es benötigt nur einen Moment für die Natur, uns alles verlieren zu lassen, was wir lieben und schätzen, das ist mir an diesen Tagen bewusster als an anderen Tagen. Ich bin froh über diese Tage.

 

Khao Sok Nationalpark & unser Silvester im Baumhaus

 

Unsere Gastgeberin hat uns einen Transfer nach Khao Sok in den Nationalpark und zu unserer nächsten Unterkunft organisiert. Wir werden sogar direkt vor Ort an unserem Häuschen abgeholt. Öffentliche Verkehrstransporte gibt es leider nicht, so wie im Norden Thailands, hier läuft alles über private Minivans und Sammeltaxen. Die sind allerdings relativ günstig. Für die Fahrt von knapp 60km bezahlen wir 1.500 Baht,  umgerechnet ca. 40€. Local Transporte, wie Busse, Züge, etc., wie im Norden und in Bangkok, sind im Verhältnis natürlich weitaus günstiger. Am 30.12.2022 kommen wir in unserem Baumhaus Resort an, liegend an einem Fluss mit Blick in den Dschungel und die Berge. Traumhaft. 

Es wimmelt von Mücken, es ist das 1te Mal, dass ich mich komplett einsprühen muss, seit wir auf Reisen sind. Ein praktisches Detail in Thailand ist übrigens, dass in jeder Lokalität auch das Mückenspray mit auf dem Tisch steht. 

Unsere 1te Nacht und überhaupt das erste Mal in unserem Leben (vielleicht hat man es als Kind mal gemacht aber wir erinnern uns nicht) in einem Baumhaus. Wir schlafen super, vor allen Dingen aber auch wegen der nächtlichen Dschungelgeräusche. Vom Kreischen der Affen (Lemuren) über ohrenbetäubenden Lärm der Zikaden (Zirpen) bis hin zu lautem Gequake von Riesenfröschen ist alles dabei. Wir finden es toll und schlummeln selig vor uns hin. Am nächsten Tag haben wir eine Tour gebucht, freundlichst und kompetent angepriesen von unserer Gastgeberin, die wiederum alles organisiert. Um 08h werden wir mit einem Sammeltaxi abgeholt und fahren mit 6 weiteren Interessierten aus unterschiedlichen Unterkünften, zu einer Tour in einem Longtailboot über den Cheow-Lan-Stausee. Ich muss dazu sagen, dass der Nationalpark aus folgenden Gründen sehr beliebt aber nicht überfüllt ist. 

Der Khao Sok Nationalpark ist etwa 160 Millionen Jahre alt und damit einer der ältesten tropischen Regenwälder der Welt. Er umfasst eine Fläche von 739 Quadratkilometern und beherbergt zahlreiche Flora und Fauna im Süden Thailands. Noch heute werden neue Arten entdeckt, darunter wilde Elefanten, Sonnenbären, Makaken, Hirsche, Tiger, Nashornvögel, Eisvögel. Neben der atemberaubenden Regenwaldvegetation beherbergt Khao Sok majestätische Kalksteinformationen (bis zu 960 m), die von früheren Korallenriffen, Wasserfällen und dem einzigartigen Cheow-Lan-Stausee zeugen.

Zusätzlich zur Fahrt über den See, die atemberaubend ist, machen wir noch eine 1 stündige Dschungeltour, einen Besuch in den Pra Pai Petch Höhlen und können nach unserem Mittagessen auf dem See kajaken und baden. Der 31.12.2022 macht richtig Spaß und rundet das Ende dieses besonderen Jahres nochmal ganz toll ab. Dazu tragen auch unsere 6 Mitstreiter, eine bunte Mischung aus Pärchen & Singles, Holländern, Inder und Engländern, einschließlich unseres  lustigen und informativen Thai Guide´s, bei. Am Silvesterabend gehen wir im Örtchen essen und ziehen uns dann auf die Terrasse in unser Baumhaus zurück, um das neue Jahr mit unserem mitgebrachten Sekt zu begehen. Wer denkt, dass es ein ruhiges Silvester wird, der irrt. Vor allen Dingen ich, in deren Vorstellung ein Baumhaus im Dschungel natürlich der perfekte Ort scheint, um Silvester so ruhig zu erleben wie nie zuvor (okay, außer zur Pandemie). Nein, nein, die meisten Thai´s feiern Silvester auch wenn sie Buddhisten oder Muslime sind. Durch das multikulturelle Miteinander in Thailand, werden hier auch alle Feste miteinander gefeiert. Mitgehangen, mitgefangen. Haha...aber hauptsächlich weil die Thai´s es lieben zu feiern. Was, ist eigentlich egal.😁

Am 22. Januar wird übrigens das Neujahrsfest nach gregorianischem Kalender stattfinden, das werden wir natürlich auch mit feiern. Dieses wird ebenfalls in weiten Teilen Asiens gefeiert und wir werden uns zu dieser Zeit in Indonesien auf der Insel Java befinden. Freude, Freude....😊

Zurück zum Silvesterabend. Es wird geböllert, geknallt, Raketen abgeschossen, man fragt sich, was die Tiere im Dschungel davon halten. So wie wir....😉

Den 1. Januar beginnen wir leicht angeschlagen aber schon in einem Baumhaus aufzuwachen, lässt einen jeden Schmerz vergessen. 💆‍♀️💆‍♂️Auf geht´s zum Yoga, anschließend Frühstück am Fluss, wo sich die Einheimischen beim fröhlichen Neujahrsbad treffen. Und damit meine ich nicht Eisbaden. Es sind 30 Grad und das Wasser ist nicht viel kühler als ein Wannenbad. Gestärkt begeben wir uns in den Nationalpark auf einen knapp 7km Trail. Am Ende erwartet uns ein Wasserfall mit verschiedenen Badestellen. Beobachten können wir Lemuren, die sich von Baum zu Baum schwingen, für Fotos allerdings zu weit weg. Dann treffen wir noch auf Iris, eine Holländerin, die wir gestern auf unserer See Tour kennengelernt haben. Auch sie wirkt noch angeschlagen vom Silvesterabend, den sie in einer Bar verbrachte. Wir trinken zusammen frische Kokosnussmilch (das werde ich definitiv sowas von vermissen, wenn wieder in Deutschland, frisch aufgeschlagene Kokosnüsse), klönen noch ein bisschen, dann ziehen wir weiter. Es wird ein ruhiger Abend, wir gehen früh schlafen, k.o von unserer Wanderung.

 

Last but not least / Phuket

 

Am 02,01.2023 fahren wir nach Phuket, da wir von dort, am 05.01. den Flieger nach Vietnam nehmen. Phuket war eigentlich nicht eingeplant, zu touristisch, zu viel los aber da wir nun mal da sind, wollen wir auch was von der Insel sehen. Wir verstehen warum sie so touristisch ist, denn hier gibt es Traumstrände, eine tolle Nightlife Szene und eine sehr gute Infrastruktur. Viele junge Menschen zieht es hierher, vor allen Dingen in den Süden Phukets, nach Old Town Phuket, das tatsächlich entzückend ist. Zu den überlaufenen Stränden kann ich nicht viel sagen, außer das wir sie gemieden haben aber es gibt selbst in Phuket, im Nordwesten, wo wir uns aufhalten, Orte und Strände, die paradiesisch sind und nicht überlaufen sind. Wir mieten uns für die 3 Tage einen Motorroller, um die Ecke unseres Thai Hotels im traditionellen Stil, Gastgeber auch hier eine thailändische Familie. 15 min fußläufig liegt der Sirnat Nationalpark, den wir am 2ten Tag erkunden, nachdem wir die für uns in Frage kommenden Highlights der Insel am 1ten Tag in Phuket bis zum Süden erkundet haben. Dazu gehört Old Town Phuket, der große weiße Buddha und die Banana Beach.

 

An unserem letzten Abend in Thailand gehen wir am Abend nochmals zum Strand, wo wir 2 Himmelslaternen, auch Kong-Ming-Laterne genannt, ein Lampion in Leichtbauweise, der durch Erwärmung einer Feuerquelle in die Luft aufsteigt und dort verglüht. Wir verabschieden uns von denen, die uns nicht mehr begleiten, nehmen alle in Gedanken mit, die weiterhin an unserer Seite sind und sagen tschüss...Thailand. Wir hatten eine tolle Zeit hier, die wir nicht und unter keinen Umständen missen möchten. 

 

Gedanken:

 

- es gibt viele ältere Menschen (ab 35 aufwärts) in Thailand, die weder lesen noch schreiben können.

Taxifahrer in Bangkok. Navigiert haben wir in der Regel selbst und uns mit Händen und Füßen verständigt, ob es nach rechts oder links abgeht.

 

- Einer unserer Lieblingsorte war der erste Ort den wir in Thailand nach Bangkok besuchten. Sanghkla Buri im Nordwesten Thailands. Dort ist es so ursprünglich, gemütlich und einfach idyllisch. Kaum Touristen, es gibt unaufgeregt Wunderschönes zu sehen und zu erkunden. 

 

- Thai´s sind sehr zurückhaltend und freundlich, vor allen Dingen die Bergvölker.

 

- In Thailand ist es gesetzeswidrig sich gegen den König auszusprechen.  (Dieser lebt übrigens in München am Starnberger See)

Ich habe mich genau mit einer Einheimischen darüber unterhalten (liegt auch daran, dass hier wenige Englisch sprechen), die uns erzählte, durch die Transparenz des Internets wird vieles sichtbar. Ich vermute in Thailand wird sich in den nächsten 10 Jahren einiges tun. Viele junge Menschen gehen inzwischen zur Schule, studieren und werden vieles von dem was die Monarchie vorgibt oder besser noch vorenthält, nicht mehr widerstandslos hinnehmen. Wir dürfen gespannt sein.

 

- Thailand hat zusätzlich zum Festland noch mind. 200 Inseln, von denen nicht so viele bewohnt und noch weniger touristisch sind. 

 

- Das Essen hier würde ich meinen, ist mit das beste und dabei günstigste Essen der Welt, wenn man sich das Streetfood von Mutti gebraten an der Straße holt.

 

- Einzigartig, die ganzen Nachtmärkte mit ihrem Spektakel. Von Süd bis Nord.

 

- Bangkok ist eine großartig entspannte Großstadt, bunt und vielfältig. Gehört für mich auf jede Liste für Weltreise - Städtetouren.

 

- Ich frage mich wie viele hier die Pandemie  überstanden haben. Unglücklicherweise kann man sich aber dahingehend schlecht mit den Einheimischen verständigen.

 

- Wir lieben die traditionelle Bauweise der Thai´s.

 

- Ich habe fast alle Hunde und Katzen, die mir begegneten, geknuddelt.

 

- Massagen, Maniküre und Pediküre gehören zu Thailand wie das tägliche Zähne putzen. Großartig!!!

 

- Wir hatten unfassbar schöne und günstige Unterkünfte, so weltweit kaum möglich.

 

- Warum sich die Intim-/Toilettenduschen nur in Asien durchgesetzt haben, wird mir ein unlösbares Rätsel bleiben. Die beste Erfindung, die es m. E. gibt. Ein absolutes Argument in Asien sesshaft zu werden oder Zuhause einzubauen. 🙏💯

 

- Ich liebe das tropische Klima!!!!😍